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Eine ökonomische Analyse des Imkerei-Sektors in Deutschland

Projekt


Förderkennzeichen: 2815NA073
Laufzeit: 01.01.2016 - 30.11.2017
Fördersumme: 74.943 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Die Honigbiene (Apis mellifera) ist, bezogen auf den volkswirtschaftlichen Nutzen, nach Rind und Schwein vermutlich das drittwichtigste Nutztier in Deutschland (Böcking, 2010). Während die Anzahl der von Imkern gehaltenen Bienenvölker weltweit steigt, sind in einigen europäischen Ländern gegenläufige Entwicklungen zu beobachten. So sank in Deutschland die Bienenvölkerzahl in den letzten Jahren. Während in den 1990er Jahren noch etwa eine Million Bienenvölker gehalten wurden, sind es im Jahr 2014 nur noch 700.000 Völker, die von etwa 100.000 Imkern betreut werden (BMEL, 2014). Hinzu kommt ein weiteres Phänomen: massive Völkerverluste, deren Ursachen bisher nicht eindeutig geklärt sind. Als mögliche Gründe für das 'Bienensterben' werden die Varroamilbe, bienenschädliche Pflanzenschutzmittel, aber auch Nahrungsmangel und klimatische Faktoren angeführt (Gay und Menkhoff, 2012). Zentrales Ziel des Projektes ist es, auf der Grundlage eines Überblicks zur aktuellen Situation der Imkerei in Deutschland die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bienenhaltung zu analysieren. Neben erklärenden, die Bienenhaltung beeinflussenden Faktoren, sollen insbesondere externe Effekte der Imkerei wie die Bestäubungsleistung betrachtet und die Gesamtwertschöpfung der Imkerei in Deutschland analysiert werden. Die Studie soll sowohl den imkereiwirtschaftlichen als auch den landwirtschaftlichen Sektor einbeziehen, um mögliche gegenseitige (regionale) Einflüsse untersuchen zu können. Die statistische Untersuchung soll exemplarisch für ein Bundesland (Baden-Württemberg) durchgeführt werden und auf einer sehr detaillierten räumlichen Auflösung (Postleitzahlen-Ebene) basieren. Im Verlauf des Forschungsvorhabens sollen folgende zentrale Fragestellungen untersucht werden: Wie sieht die aktuelle Struktur und regionale Verbreitung der Imkerei in Deutschland aus? Welche Faktoren beeinflussen die räumliche Verteilung der Bienenhaltung? Wie ist die Gesamtwertschöpfung der Imkerei in Deutschland zu bewerten? - Welcher Wert ist dabei positiven externen Effekten der Bienenhaltung wie z.B. der Bestäubungsleistung zuzuordnen? Gibt es aus Sicht von Experten derzeit Probleme bezüglich der Leistungen der Imkerei? - Ist beispielsweise ein landwirtschaftlicher Ertragsrückgang auf Grund fehlender Bienenbestäubung zu beobachten oder zu befürchten? - Wenn ja: Sind bestimmte Regionen besonders betroffen und gibt es einen regionalen Handlungsbedarf? - Wie gehen Imker und Landwirte mit den entsprechenden Herausforderungen um? Welche Maßnahmen sind in diesem Zusammenhang für eine Verbesserung der Situation der deutschen Imkerei und Landwirtschaft zu empfehlen?

Abschlussbericht

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