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Neue Wege zur Erhaltung der Klauengesundheit - Vergleichsstudie zur Wirksamkeit von Antibiotika und Antibiotika-freien Behandlungsmöglichkeiten bei digitaler Dermatitis (Mortellarosche Erkrankung)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: A/15/21
Laufzeit: 01.04.2015 - 31.03.2017
Fördersumme: 108.320 Euro
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Die digitale Dermatitis (DD) der Rinder ist international auf landwirtschaftlichen Betrieben als Problem bekannt. Nach Vorschädigung und Infektion der Haut mit Treponemen kommt es zu erosiven, schmerzhaften, offenen Läsionen. Diese befinden sich überwiegend im Kronsaumbereich sowie vornehmlich an den Hintergliedmaßen der Tiere. Über 80% der Betriebe in Deutschland sind mit DD befallen. Durch diese hohe Anzahl an erkrankten Tieren kommt es auf den Betrieben zu einem erheblichen Medikamenteneinsatz. Standardmäßig wird eine lokale Behandlung mit Tetrazyklinen durchgeführt. Diese ist in aller Regel hinsichtlich klinischer Heilung zunächst erfolgreich, es kommt jedoch zu einer hohen Rezidivrate, mutmaßlich durch enzystierte Treponemen. Um den hohen Medikamenteneinsatz zu reduzieren, gilt es, eine einfache, effektive und nachhaltige schmerzreduzierende Behandlungsmethode zu finden, ohne nennenswerten Eintrag von Medikamenten in die Umwelt. Vorbereitend wird im Rahmen der Routineklauenpflege die individuelle Krankheitshistorie der Tiere auf mehreren bayerischen Milchviehbetrieben erfasst. Anschließend werden die Kühe mit den gesuchten Krankheitstypen zufällig den Versuchsgruppen zugeordnet. Für die Studie sollen fünf Methoden der oberflächlichen Behandlung auf den Läsionen gegenübergestellt werden. Es kommen zum Einsatz sowohl antibiotische (Chlortetracyclin-Spray) als auch nicht antibiotische Behandlungsmethoden (Kupferchelat-Spray, Salicylsäure, Polyurethan Pflaster) bzw. eine Kombinationen daraus (Chlortetracyclin-Spray + Polyurethan Pflaster). Neu an diesem Untersuchungsvorhaben ist der anschließende umfassende Vergleich der Behandlungssysteme auf Gewebeebene. Eine dreimalige Biopsieentnahme im Heilungsverlauf ermöglicht die histologische Beurteilung der betroffenen Hautareale. Dadurch wird nicht nur die oberflächliche Abheilung der Hautveränderungen beobachtet, sondern auch eine Beurteilung der Wirkung in tieferen Gewebeschichten ermöglicht. Wesentliche Fragestellungen beinhalten die Klärung, ob die Behandlungsweisen ohne Antibiotika eine mindestens gleich positive Wirkung auf die Abtötung der Erreger hat. Wie weit reicht die Wirksamkeit der topischen Behandlung auf die Treponemen im Gewebe? Kommt es tatsächlich zu einer Reduktion bzw. Elimination der Erreger? Für eine adäquate Behandlung der digitalen Dermatitis auf den landwirtschaftlichen Betrieben, sowie eine Reduktion des hiermit einhergehenden Einsatzes von Antibiotika, ist die Klärung dieser Fragen unerlässlich.

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