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Wirkmechanismen (Mode of Action) von 3-Chloro-1,2-propandiol (3-MCPD) und von 2-Chloro-1,3-propandiol (2-MCPD)

Projekt


Förderkennzeichen: BfR-LMS-08-1322-660
Laufzeit: 01.03.2016 - 31.12.2017
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Fettsäureester von 3-Chloro-1,2-propandiol (3-MCPD) und von 2-Chloro-1,3-propandiol entstehen bei der Hitzebehandlung zahlreicher Lebensmittel, u.a. bei der Raffination pflanzlicher Fette und Öle. Nach der Aufnahme mit der Nahrung werden die Ester im Magen-Darm-Trakt zum großen Teil hydrolysiert und das dabei freigesetzte 3-MCPD und 2-MCPD werden resorbiert. 3-MCPD gilt als nicht-genotoxisches Kanzerogen und wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als mögliches Humankanzerogen (Kategorie 2B) eingestuft. Aus den Ergebnissen von tierexperimentellen Kanzerogenitäts-studien wurde ein TDI-Wert von 2 µg/kg KG/Tag abgeleitet. Als problematisch stellen sich insbesondere die Gehalte von 3-MCPD-Fettsäureestern in Säuglingsanfangs- und –folgenahrung dar, da der TDI bei Säuglingen, die ausschließlich mit dieser Nahrung ernährt werden, überschritten werden kann (BfR-Stellungnahmen 047/2007 und 006/2013). Für die fortdauernde Risikobewertung von 3-MCPD und von 2-MCPD besteht dringender Forschungsbedarf zur Klärung offener toxikologischer Fragen. Diese betreffen u.a. Fragen zum Metabolismus und zur Bioverfügbarkeit dieser Substanzen, sowie die molekularen Mechanismen des kanzerogenen Potentials von 3-MCPD. Im Falle des Strukturisomers 2-MCPD, das erst 2011 erstmals in Lebensmitteln nachgewiesen wurde, gibt es nahezu keine toxikologischen Daten. Ziel dieses Projektes ist daher die Identifizierung von Wirkmechanismen von 3-MCPD und von 2-MCPD und die detaillierte Charakterisierung des toxikologischen Potentials dieser Substanzen auf molekularer Ebene.

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