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Vergleichende Zytotoxizität von Pflanzenschutzmitteln und deren Wirkstoffen

Projekt

Ernährung und Verbraucherschutz

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Ernährung und Verbraucherschutz


Förderkennzeichen: BfR-SiP-08-1322-659
Laufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2017
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

Die toxikologische Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) erfolgt auf Basis der Daten der Wirkstoffe. PSM enthalten aber größtenteils neben den Wirkstoffen auch eine Reihe von Beistoffen, wie z.B. Lösungs-, Antischaum- und Netzmittel. Mit der vollständigen Formulierung werden nur akute Toxizitätsstudien (LD50) sowie Studien zur Haut- und Augenreizung und Sensibilisierung der Haut durchgeführt, die im Zulassungsverfahren der PSM bewertet werden. Diese zusätzlichen Studien sind notwendig, da die Beistoffe in den Formulierungen zur Toxizität der PSM beitragen können. So kommt es z.B. in einigen Fällen vor, dass PSM in den oralen, dermalen und inhalativen akuten Toxizitätstests in vivo eine höhere Toxizität als die reinen Wirkstoffe aufweisen. In einem Sonderforschungsprojekt soll untersucht werden, ob diese Unterschiede in der akuten Toxizität auch in in vitro Zytotoxizitätstests aufbauend auf murinen und humanen Zellinien gezeigt werden können. Murine Zellen gewähren eine Vergleichbarkeit mit den vorhandenen in vivo Daten, während humane Zellen relevant für die zu schützenden Personengruppen sind. Ziel ist die Entwicklung einer Testmethode zur Vorhersage der relativen akuten Toxizität von Präparaten aufgrund der Unterschiede in der Zytotoxizität von Wirkstoffen und zugehörigen Präparaten unter Verwendung vorhandener in vivo Daten für den Wirkstoff. Entsprechende in vitro Tests könnten in einem gestuften Verfahren für den Ersatz der akuten in vivo Studien mit Präparaten herangezogen werden. So könnte in einem ersten Schritt zumindest auf in vivo Versuche mit dem Präparat verzichtet werden, wenn es keine Zunahme der Toxizität bei Untersuchungen im Vergleich mit dem Wirkstoff gibt. Zusätzlich böte dieses Test-System auch die Möglichkeit, synergistische, überadditive Effekte der kombinierten Einzelstoffe zu detektieren, bei denen die Risikobewertung basierend auf wirkstoffbasierten Referenzwerten allein unter Umständen das Risiko insbesondere für Anwender des konzentrierten Präparates unterschätzt.

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