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Klimaschutzvorteile der stofflichen Substitution durch Holzprodukte: Perspektiven bis 2030

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: TI-HF-08-PID1492
Laufzeit: 01.11.2013 - 28.02.2016
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Der Forst- und Holzsektor der Europäischen Union kann einen wesentlichen Beitrag beim Klimaschutz leisten: Wälder als Senke des Klimagases CO2, energiearm herzustellende Produkte die Kohlenstoff speichern und als Energieträger dienen. Wir zeigen mit Hilfe von Szenarien wie der Klimaschutzbeitrag erhöht werden kann und stellen den Bezug zur Politik her. Die Europäische Union hat sich schon heute ambitionierte Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Verbesserung der Ressourceneffizienz gesetzt. Dafür ist die Beteiligung aller Wirtschaftssektoren nötig. Neben den energieintensiven Sektoren wie Industrie, Energie oder Transport kann auch der Forst- und Holzsektor in der EU einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele liefern. Holzprodukte und Wälder speichern wesentliche Mengen von biogenem Kohlenstoff. Zum einen reguliert eine nachhaltige Bewirtschaftung die Senkenfunktion von Wäldern, zum anderen verringert eine kluge Verwendung von Holz als Produkt oder Brennstoff auch aufgrund der Substitutionseffekte Treibhausgasemissionen aus anderen Sektoren. Ziel dieses Projektes ist es, zuverlässige Daten und Analysen über das gesamte Klimaschutzpotenzial der Verwendung von Wald-Biomasse in der EU bereitzustellen, um energieintensivere Materialien zu ersetzen und die Kohlenstoffspeicherwirkung der stofflichen Holzverwendung zu erhöhen. Um die genannten Ziele und Forschungsfragen zu beantworten, werden in diesem europäischen Verbundprojekt verschiedene Politikszenarien modellgestützt untersucht. Dabei werden die Auswirkungen der Materialsubstitution sowie einer veränderten Verwendungsstruktur von Holz und Holzwerkstoffen auf die Kohlenstoffspeicher in Wald und Holzprodukten ermittelt. Zugleich wird der Einfluss von Politikstrategien auf die Nachfrage nach Holz sowie die Veränderung der Warenströme von Holz und Holzprodukten inner- und außerhalb der EU geprüft. Um die gesamte Klimaschutzwirkung des Forst- und Holzsektors abbilden zu können, wird zunächst der wahrscheinlichste Entwicklungspfad der Holznutzung in Europa festgelegt. Daran sind alle relevanten Akteure in Europa beteiligt: Waldbesitzer, Holzindustrie, Umweltverbände und Politik. Auf dieser Basis wird die jetzige und zukünftige Emissionswirkung der Wälder und der Holznutzung in Europa in einem Referenzszenario abgeschätzt. Außerdem werden denkbare Szenarien definiert, welche von dieser Referenzentwicklung abweichen. Eine Beschreibung möglicher Politikinstrumente vervollständigt die Berechnung des Klimaschutzbeitrages dieser Alternativszenarien. Hierdurch können der Politik verschiedene Handlungsoptionen zur Verbesserung der Klimaschutzleistung des europäischen Forst- und Holzsektors aufgezeigt werden. Für die Berechnung werden etablierte Modelle der Projektpartner miteinander kombiniert. Mit dem Global Forest Model G4M werden das Wachstum der Wälder, die Speicherwirkung und möglichen Holzerntemengen ermittelt. Das globale Gleichgewichtsmodell GLOBIOM bildet die Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft, Bioenergie und dem Forstsektor ab und ermöglicht Aussagen zur Bereitstellung von Biomasse für die Verwendung. Mit Hilfe des WoodCarbonMonitor berechnen wir die Wirkung der verzögerten Freisetzung von biogenem Kohlenstoff durch die stoffliche Holznutzung. Als Datenbasis werden offizielle Statistiken zu Produktion und Außenhandel von Holzprodukten genutzt. Über die Verknüpfung dieser Datensätzen mit Ökobilanzinformationen aus verschiedenen Verwendungsbereichen von Holz und seinen jeweiligen Konkurrenzprodukten lassen sich die energetischen und stofflichen Substitutionseffekte eines veränderten Holzeinsatzes in Europa abschätzen.

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Fachgebiete

Ausführende Einrichtung

Institut für Holzforschung (TI-HF)

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