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Qualitative und quantitative Erfassung der Veränderung von Wäldern im Rahmen des Kyoto-Protokolls (Artikel 3.3, avoided deforestation) am Beispiel Madagaskars (Pilotstudie) und weiterer tropischer Länder

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: TI-WF-08-PID498
Laufzeit: 01.07.2007 - 30.09.2013
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung

Ca. 16% der anthropogenen, globalen Treibhausgasemissionen stammen aus Entwaldung und Walddegradierung. Daher spielt die Reduktion der Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD) in den internationalen Klimaverhandlungen eine wichtige Rolle. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben wir zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Schweizerischen HELVETAS Swiss Intercooperation praxisnahe Methoden zur klimapolitischen Bewertung von Waldschutzmaßnahmen erarbeitet. Hierzu wurde eine zweijährige Pilotstudie in Madagaskar durchgeführt. Kooperationspartner in Madagaskar sind unter anderem die Forstbehörden und das Forstinstitut der Universität von Antananarivo (ESSA-Forêts). Innerhalb des Forschungsprojektes haben wir mehrere relevante Themen identifiziert, die in den drei Teilprojekten „Inventur und Monitoring“, „sozio-ökonomische Studie“ und „ökonomische Studie“ zu erarbeiten waren. In dem Teilprojekt „Inventur und Monitoring“ haben wir eine Inventurmethode entwickelt, die regelmäßig möglichst objektiv erfasst, wie viel Wald von der regionalen bis hin zur nationalen Ebene zerstört und wie viel Kohlenstoff infolgedessen freigesetzt wird. Die Methode basiert auf der Kombination von Inventurmethoden, die sowohl durch Fernerkundung als auch durch terrestrische Aufnahmen gestützt sind. Im Teilprojekt „sozio-ökonomische Studie“ haben wir sowohl Beiträge über die Ursachen als auch Abschätzungen darüber erarbeitet, welche Potenziale es in Madagaskar gibt, Entwaldung und Degradierung auf regionaler Ebene zu vermindern. Die Ergebnisse der einzelnen Teilprojekte sowie deren Kombination sind die Grundlage für Empfehlungen des Thünen-Instituts an das BMEL zu den internationalen Verhandlungen unter der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Diese Empfehlungen sollen die Möglichkeiten aber auch die Schwierigkeiten bei der Implementierung des REDD Ansatzes als Instrument der internationalen Klimaverhandlungen aufzeigen. Hierzu erarbeiten wir grundlegende Kenntnisse insbesondere über Ursachen der Entwaldung, bei der Entwicklung von Baselines und Inventuren (Erhebung der Entwaldung und Walddegradierung). Insbesondere der kritische Aspekt der Genauigkeit von Erhebungen (Uncertainties) stellt die Operationalität von politisch diskutierten Ansätzen in Frage. Länder sollen belohnt werden, wenn sie weniger Wald vernichten. Veränderungen von Waldflächen, Degradierung und Biomasseverluste müssen dazu aber genau und verifizierbar erfasst werden. Weiterhin erarbeiten wir Grundlagen dafür, dass Naturwälder in den Tropen ökonomisch nachhaltiger bewirtschaftet werden – ein Ansatz zum Walderhalt. Das Thünen-Institut erarbeitet zu diesen Themen sowohl wissenschaftliche Grundlagen als auch Lösungsansätze und bringt diese direkt in die internationalen Verhandlungen ein.

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