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Verbundprojekt: Bewertung der Tiergerechtheit in der Milchviehhaltung - Indikatoren im Bereich Stoffwechsel und Fütterung - Teilprojekt 3 (Indikuh)

Projekt


Förderkennzeichen: 2817905915, FLI-ITE-08-Br-0049
Laufzeit: 01.08.2016 - 31.03.2020
Fördersumme: 149.190 Euro
Forschungszweck: Experimentelle Forschung

In der Milchkuhhaltung können Stoffwechselprobleme wie subakute Pansenazidose (SARA) oder Ketose das Tierwohl relevant einschränken. Gleichzeitig ist eine gute Detektion in der Routine eines landwirtschaftlichen Betriebs speziell bei der SARA schwierig umzusetzen. In dem Projekt sollten (mit einem Schwerpunkt bei der SARA) entsprechende Indikatoren überprüft und durch geeignete Kombination von Indikatoren die Detektierbarkeit möglichst erhöht werden. Neben 2 Metanalysen zu SARA-Indikatoren wurde im Projekt vor allem eine Studie auf 10 landwirtschaftlichen Betrieben mit insgesamt 100 frischlaktierenden Kühen durchgeführt; bei diesen Kühen wurden neben dem Pansen-pH (pH-Bolus) und dem ß-Hydroxybuttersäurewert (BHBA) verschiedene Indikatoren erhoben, die im Zusammenhang mit Stoffwechselproblemen der Kuh stehen können (wie für SARA Fett-Eiweiß-Quotient der Milch (FEQ), Milchfettsäurespektrum via MIR, Wiederkauverhalten oder Kotbonitur). Im Rahmen der Studie wurde auch ein SARA-Risk-Score erstellt, der mehrere Indizien für SARA zusammenfasst. Als Größen mit gewissem Potential als SARAIndikatoren wurden neben Milchfett und FEQ auch das Wiederkauverhalten bestätigt. Allerdings gilt für die Metanalysen als auch für die Studie auf den Praxisbetrieben, dass die Vorhersagbarkeit des Pansen-pH auch bei Kombinationen von Indikatoren im moderaten Bereich blieb. Für die Ketose bestätigten der FEQ, mittelkettige Fettsäuren und die Fresszeit ein Potential als Indikatoren. Die Laktationsnummer und die Interaktion Laktationsnummer*FEQ waren für die Ketose (BHBA) ebenfalls signifikant. Insgesamt wurden verschiedene Variablen gefunden die durch Stoffwechselprobleme der Kuh beeinflusst werden. Allerdings ließ sich bisher leider auch durch geeignete Kombination in Gleichungen keine für eine Anwendung in der Praxis völlig befriedigende Vorhersagbarkeit erreichen. Neben anderen Indikatoren zeigt das Milchfettsäurespektrum sicher ein interessantes Potential zukünftig zur Detektion von Stoffwechselproblemen in der Routine genutzt zu werden.

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