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Medienanalyse zum Themenkomplex Lebensmittelsicherheit in der Presse
Projekt
Förderkennzeichen: keine Angabe
Laufzeit: 01.05.2013
- 30.09.2013
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Zwischen Oktober 2012 und März 2013 wurden mehr als 1.400 Pressebeiträge in zwölf Titeln der deutschen Tages- und Wochenpresse identifiziert, die sich mit den Themen Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit beschäftigt haben. In einer qualitativen Durchsicht einer Teilstichprobe (n=417) wurden die Basisdimensionen der Thematisierung, zentrale Ereignisse, relevante Kontroversen und die Präsenz von Akteuren und Sprechern identifiziert. In einer quantitativen Analyse einer erweiterten Stichprobe (n=587) wurden Verteilungen zur Repräsentation der Themenaspekte und Akteure ermittelt.
Das Stichwort Lebensmittelsicherheit kommt in der Berichterstattung sehr häufig vor. Dies ist aber fast ausschließlich auf die Erwähnung von Landesämtern und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (und Verbraucherschutz) zurückzuführen. Der Begriff ist eher ein Terminus Technicus als eine relevante Thematisierungsdimension oder gar ein eigener Diskurs – die Berichterstattung über die einschlägigen Skandale einmal ausgenommen.
Skandale sind (journalistische) Aufmerksamkeit generierende Sonderereignisse. Sie beherrschen kurzfristig, intensiv und medienübergreifend die Agenda der Berichterstattung. Quantitativ betrachtet sind sie im Vergleich zur täglichen Thematisierung von Lebensmitteln in Normalzeiten weniger relevant.
Insgesamt kann man in der Berichterstattungslandschaft vier abgrenzbare Thematisierungsdimensionen identifizieren: (1) Produktion und Erzeugung von Lebensmitteln, (2) Alltag, Konsum und Verbrauch, (3) Ökonomie, Markt und Marketing, (4) Verbraucherschutz, Recht und exekutives Handeln. Ethische Fragen verlaufen quer zu diesen Dimensionen und werden eher selten im Kontext des Gesamtkomplexes behandelt.
Die Berichterstattung über Lebensmittel ist nicht immer ereignisabhängig. Alltäglicher Umgang mit Lebensmitteln, Prozesse, Themen und Entwicklungen werden häufigauch als Hintergrundberichterstattung aufgegriffen. These: Journalistische Initiative spielt eine vergleichsweise große Rolle als Anlass der Berichterstattung.
Die Thematisierung der genannten Basisdimensionen verläuft sehr einmütig. Kontroversen sind selten. Wenn Positionen berichtet werden, dann meist nicht sehr erschöpfend in der Gegenüberstellung.
Die vorherrschende Akteursperspektive ist die der Verbraucher. Handlende Personen und Sprecher stammen vor allem aus dem politischen Funktionskontext. Wissenschaftler sind als Experten gefragt. Vertreter der Lebensmittelproduktion und –wirtschaft sind (etwa im Vergleich zu Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen) unterrepräsentiert.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Kommunikationswissenschaften