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Demonstrationsvorhaben zur Sanierung Ia-MRSA-positiver Schweinebestände
Projekt
Förderkennzeichen: REFORDAT-246
Laufzeit: 02.07.2015
- 31.08.2016
Fördersumme: 20.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Das Demonstrationsvorhaben zur Sanierung la-MRSA-positiver Betriebe soll erstmalig die Möglichkeit eröffnen, aktiv die Existenz und Ausbreitung bzw. Weiterentwicklung von multiresistenten Keimen zu reduzieren. Bisherige Forschungsprojekte haben sich vorrangig mit der Status-quo-Analyse von MRSA in tierhaltenden Betrieben und den in diesen Betrieben involvierten Personen beschäftigt. Eine Strategie zur aktiven Reduzierung von MRSA wurde bisher nicht erstellt und auch noch nicht experimentell belegt. So besteht auch heute noch die Gefahr, dass über weitere Antibiotikagaben (im Tier- wie auch im Humanbereich) die Prävalenz multiresistenter Erreger zunehmen kann. Die bisher initiierten Maßnahmen zur Reduktion von Antibiotikaresistenzen zeigen (u.a. auch im europäischen Ausland), dass durch die alleinige Reduktion der Antibiotikagaben die Prävalenz bereits vorhandener multiresistenter Keime nicht reduziert wird. Eine Elimination dieser Erreger über den Einsatz noch verbliebener wirksamer Antibiotika verbietet sich zudem. Eine Möglichkeit zur Reduktion multiresistenter Keime stellt die Elimination dieser Erreger dar. Dies kann im Fall von MRSA über Dekolonisationstherapien beim Menschen, der Umgebungsbehandlung und im Fall der tierhaltenden Betriebe über die Dekolonisation der MRSA-Trägertiere erfolgen. Die isolierten Versuche zur Dekolonisation MRSA-positiver Personen, die im schweinehaltenden Betriebe hauptsächlich arbeiten, war bisher nicht erfolgreich, da diese Personen über positive MRSA-Trägertiere bzw. die Stallumgebung laufend neu besiedelt werden. Wissenschaftlich-strategisch betrachtet sind zwei Hauptschritte denkbar, um Personen und Verbraucher vor der Weiterverbreitung bzw. Entwicklung von MRSA zu schützen: Im ersten Schritt sollte eine MRSA-Dekontamination der Stallungen inkl. aller Gerätschaften erfolgen, damit sich neu einzustallende MRSA-negative Tiere nicht besiedeln lassen. In diesem Schritt erfolgt auch die Dekolonisation MRSA-positiver humaner Träger. Erst im zweiten Schritt ist eine Dekolonisation MRSA-positiver Trägertiere vorzunehmen bzw. sinnvoll. In diesem Demonstrationsvorhaben zur Verbesserung der umwelt- und standortgerechten Tierhaltung in NRW soll die Umsetzung des ersten Schrittes in Praxisbetrieben vollzogen werden. Ziel ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem sich Stallungen und Gerätschaften dekontaminieren lassen, sodass sich MRSA-negative Personen und neu einzustallende Tiere nicht mit MRSA besiedeln lassen können.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Tiergesundheit