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Entomologische Untersuchungen zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit
Projekt
Förderkennzeichen: 2808HS007
Laufzeit: 01.07.2008
- 30.06.2010
Fördersumme: 120.201 Euro
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung
Das primäre Ziel dieses Vorhabens in Zusammenhang mit den Verbundprojekten 06HS041 bis 06HS041 'Entomologisches Monitoring' war, die einheimische Gnitzenfauna und damit die potentiellen Vektoren der Blauzungenkrankheit flächendeckend zu erfassen. Die aus verschiedenen entomologischen Monitoring-Programmen im Mittelmeerraum und inzwischen auch aus Mitteleuropa vorliegenden Daten zur Vektorenfragen deuten auf Arten der C. obsoletus- und C. pulicaris-Komplexe. Im Rahmen der Feindifferenzierung anhand morphologischer Kriterien wurden in Deutschland 28 Arten der Gattung Culicoides nachgewiesen. Der Projektnehmer geht in seinem Bericht auch auf aktuellen taxonomischen Probleme ein und diskutiert die Rolle der Gnitzenarten als wahrscheinliche Vektoren zur Übertragung des Blauzungenvirus in Mitteleuropa. Die Arten der Obsoletus group (C. obsoletus s.s., C. scoticus, C. chiopterus einschließlich aufgrund morphologischer Ähnlichkeit C. dewulfi) waren in fast allen untersuchten Standorten dominant. Ebenfalls gemein und abundant zeigten sich die Arten C. punctatus, C. pulicaris und C. newsteadi sowie C. nubeculosus, C. circumscriptus und C. festivipennis. Entsprechend sind die positiven Nachweise zur Viruslast der Mücken: Weibchen von C. obsoletus, C. chiopterus, C. dewulfi, C. scoticus, C. punctatus und C. pulicaris konnten während der Untersuchungen nachgewiesen werden. Für ein Weibchen von C. achrayi wurde ebenfalls ein positiver Virusnachweis erbracht. Exemplare aller anderen Culicoides Arten zeigten negative Ergebnisse. Unter Berücksichtigung der molekularbiologischen Ergebnisse lässt sich zusammenfassend die Schlussfolgerung ziehen, dass in Deutschland Culicoides scoticus innerhalb der Obsoletus Gruppe der Hauptvektor im Übertragungszyklus des Blauzungenvirus darstellt. Allerdings sind noch weitere Untersuchungen (z.B. in vivo oder in vitro Transmissionsstudien) notwendig, um endgültige Aussagen zur Vektorkompetenz und zum Vektorstatus einzelner Arten treffen zu können.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Tiergesundheit