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Förderung der Eichen-Naturverjüngung

Projekt

Klimawandel

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Klimawandel


Förderkennzeichen: REFORDAT-255
Laufzeit: 01.10.2013 - 01.10.2018
Fördersumme: 50.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

a) Eichen-Naturverjüngung: Förderung durch waldbauliche Maßnahmen und Erfassung der verjüngungsökologischen Rahmenbedingungen (erfolgsbestimmende Faktoren) incl. Projekt ''unterstützende Eichel-Hähersaat''
b) Genetische Strukturen der Eiche in NRW

Die konsequente Bevorzugung der natürlichen Verjüngung (hier Eiche) der Bestände, um in der Folgegeneration einen breiten, anpassungsfähigen Genpool zu bekommen, gehört zur Klima-Anpassungsstrategie. Stiel- und Traubeneiche- und Roteiche gehören zu den waldprägenden und wirtschaftlich wichtigen Baumarten in NRW. Die heimischen Arten haben bereits in der Eichen-Mischwaldzeit unter wärmeren Klimabedingungen eine große Rolle gespielt und lassen daher im Klimawandel eine wieder wachsende Bedeutung erwarten. Aus diesem Grund sind Untersuchungen zur Eichenbewirtschaftung im Klimawandel notwendig. Die Erhöhung der Stabilität künftiger biodiverser Wirtschaftswälder, sowie die Erhaltung und ggf. Erhöhung der Wertleistung und der Holzmassen-Produktivität stehen im Vordergrund. Die natürliche Verjüngung von Eichenbeständen ist mit vielen Unsicherheiten verbunden, obwohl diese große Vorteile gegenüber gepflanzter Verjüngung aufweist (z.B. höhere Standortanpassung; Sicherung der genetische Variabilität). Die quantitative Identifizierung der für einen planbaren Erfolg von Eichennaturverjüngung entscheidenden Faktoren ist allerdings bislang nur unzureichend gelungen. Die Erhaltung und forstliche Bewirtschaftung der Eiche wird durch den Verzicht auf großflächige Hiebsmaßnahmen, bei denen Altbestandreste entweder nicht vorgesehen sind (Kahlschlag) oder rasch geräumt werden (Schirmschlag) und einer stattdessen bevorzugten einzelbaumorientierten Ernte bzw. von Lochhieben erschwert, da diese Baumarten unter den dadurch bedingten ungünstigen Lichtverhältnissen nicht mit schattenertragenden Baumarten z.B. Hainbuche oder Buche, konkurrieren könnten. Aus diesem Grund sollen folgende Untersuchungen durchgeführt werden: Auf ausgesuchten Flächen im Arnsberger Wald werden 'Eichen-Tische' mit Eicheln dem Eichel-Häher angeboten und deren Verbreitungstätigkeit dokumentiert. a) Dokumentation und Beurteilung der Erfolg bestimmende Faktoren der Eichen-Naturverjüngung: Auf ausgesuchten Flächen sollen die erfolgsbestimmenden Faktoren (z.B. Standort, Licht, Konkurrenzvegetation, Wild) dokumentiert und beurteilt werden, denn eine erfolgreiche Eichen-Naturverjüngung ist das Spiegelbild eines günstigen Zusammenwirkens zahlreicher Einflussfaktoren. Zu diesen gehört die Fruktifikation und Qualität des Samens, der Lichtbedarf der Sämlinge, der Befall durch Mehltau (Microsphaera alphitoides), die Verbreitung der Eicheln, Fraßverluste und Wildverbiss, Konkurrenz durch Bodenvegetation und natürlich verjüngter Weichlaubhölzer, Frost, Naßschnee. Weiterhin soll die Frage geklärt werden, welche Wertzuwachsverluste im Altbestand zugunsten einer frühzeitigen und raschen Auflichtung bzw. Räumung des Altbestandes zur Etablierung der Naturverjüngung zu erwarten ist. b) Forstgenetische Aspekte: Die Abschätzung der künftigen Anpassungsmöglichkeiten heimischer Eichenvorkommen wird durch eine Analyse ihrer genetischen Strukturen und deren Vergleich mit anderen, insbesondere südeuropäischen, Eichenvorkommen erleichtert. Für Nordrhein-Westfalen liegen Ergebnisse aus der Untersuchung ausgewählter Stieleichen-Bestände slawonischen und offensichtlich heimischen Ursprungs vor. Diese Ergebnisse sollten für die Stieleiche mit einem dichteren Stichprobennetz für 'heimische' Bestände abgesichert und für Traubeneiche und Roteiche ergänzt werden. Zusätzlich kann der praktische Anbau von Nachkommenschaften hiesiger ausgewählter Eichenvorkommen unter 'wärmeren/künftig zu erwartenden' Klimabedingungen in Südeuropa die o.g. Analyseergebnisse absichern.

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