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Modellierung der Auswirkungen einer Abschaffung der EU-Quotenregelung zum Zuckerwirtschaftsjahr 2017/18 auf die Zuckermärkte in Deutschland, der EU und ihrer Mitgliedsstaaten sowie der Welt
Projekt
Förderkennzeichen: TI-MA-08-PID1507
Laufzeit: 01.08.2013
- 30.09.2015
Forschungszweck: Bestandsaufnahme & Abschätzung
Dem europäischen Zuckersektor stehen unruhige Zeiten bevor. Für die Landwirte und die Zuckerindustrie entfällt ab dem 1. Oktober 2017 die jahrzehntelange Planungssicherheit bezüglich Produktionsmengen und -preisen. Wie wird der Markt auf diese Veränderungen reagieren? Und wer sind die Gewinner und Verlierer dieser Entwicklung? Im Jahr 2006 wurde die Zuckermarktordnung der Europäischen Union erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 1968 grundlegend reformiert. Nach dem Ende einer vierjährigen Phase der Umstrukturierung im Jahr 2010 steht der Zuckersektor nun erneut vor tiefgreifenden Reformschritten. Im Zuge der GAP-Reform 2014 werden die Produktionsquoten für Zucker und Isoglukose, die feste Produktionsmengen vorsehen, zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2016/17 auslaufen. Gleichzeitig fällt zum 1. Oktober 2017 auch der innerhalb der Quotenmenge geltende Zuckerrübenmindestpreis. Nach dem Ende der Quotenregelung verbleiben auf dem europäischen Zuckermarkt lediglich die Außenhandelsregelungen – Importzölle – als wesentliches Instrument, um die Preise zu stützen. Ziel unseres Projektes ist es, die Auswirkungen einer Abschaffung der Produktionsquoten und Aufhebung der Mindestpreise auf den Zuckermarkt abzuschätzen. Den Arbeitsschwerpunkt des Projektes bildet dabei derzeit die Analyse der Konkurrenzbeziehungen zwischen Zucker und Isoglukose auf dem europäischen Markt. Darüber hinaus können die Projektergebnisse Antworten auf die unten stehenden Forschungsfragen geben. Am Anfang des Projektes steht eine fundierte Analyse der aktuellen Situation sowie der wahrscheinlichen zukünftigen Entwicklung des europäischen Marktes für Zucker und Isoglukose. Zudem untersuchen wir die Wirkungszusammenhänge zwischen dem Markt für Zucker- und Isoglukose sowie der Wirkungsweise der europäischen Quoten- und Mindestpreispolitik. Aufbauend auf dieser Analyse entwickeln wir in enger Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der Wirtschaft (Marktexperten) unterschiedliche Szenarien zum Quotenausstieg. Diese Szenarien analysieren wir dann mit Hilfe eines Marktmodells. Um unsere Forschungsfragen zu beantworten, nutzen wir ein räumliches Preisgleichgewichtsmodell für den Zuckersektor (Nolte 2008). Es bildet die weltweite Produktion, den Verbrauch sowie die bilateralen Handelsströme und -preise auf nationaler Ebene ab und umfasst derzeit 118 Länder. Im Gegensatz zu vielen anderen Marktmodellen sind in diesem Modell die nationalen Zuckermarktpolitiken (Zölle, Zollquoten, Mindestpreise, Produktionsquoten, Subventionen) sowie präferenziellen Handelsabkommen detailliert berücksichtigt. Im Rahmen des Projektes erweitern wir das Modell entsprechend den Projektzielen. Die Modellerweiterungen betreffen insbesondere die Modellierung des europäischen Isoglukosemarktes sowie die Abbildung der Konkurrenzbeziehungen zwischen dem Zucker- und Isoglukosemarkt. Zudem erfolgt eine Aktualisierung der Modelldatenbasis und der Politikmaßnahmen. Die Datenbasis des Modells bilden offizielle Statistiken (z.B. USDA, CEFS) und Projektionen (z.B. OECD-FAO-Outlook, EU-Kommission). Für die Weiterentwicklung und Validierung der Modellparameter nutzen wir wissenschaftliche Publikationen sowie Expertenwissen.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Agrarökonomie
- Informatik