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Gutachten im Rahmen der Entwicklung einer medienübergreifenden Quecksilber-Minderungsstrategie für Nordrhein-Westfalen (Quecksilber-Gutachten NRW)

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Förderkennzeichen: REFORDAT-274
Laufzeit: 16.12.2014 - 01.04.2016
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Gutachten, Quecksilber, Minderungstechnologie

Das Gutachten fasst Daten zu den Quecksilberemissionen in NRW zusammen und stellt Maßnahmen und Potenziale dar, mit denen sich nach Einschätzung der Gutachter der Quecksilberausstoß aus Industrieanlagen verringern lässt. Nach Berechnungen des Gutachtens könnten durch den Einsatz moderner Technik die Quecksilberemissionen in NRW deutlich gesenkt werden. Industrieanlagen in Nordrhein-Westfalen verursachen mit etwa drei Tonnen Quecksilberemission pro Jahr fast ein Drittel der Quecksilberemissionen in Deutschland. Hauptemittenten in NRW sind die Kohlekraftwerke mit 2,2 Tonnen Quecksilber im Jahr. Die Braunkohlekraftwerke verursachen dabei die Hälfte der Quecksilberemissionen von Nordrhein-Westfalen (1,5 Tonnen), Steinkohlekraftwerke etwa ein Viertel (0,7 Tonnen). Das Gutachten enthält auch Erkenntnisse zur Quecksilberminderung bei Abfallverbrennungsanlagen und Abfallmitverbrennungsanlagen (Zementwerke). Darüber hinaus werden neben den Luftemissionen auch die Quecksilberemissionen in Gewässer und deren mögliche Minderungstechniken beschrieben. Auch wenn die Konzentration von Quecksilber in der Atemluft und in Gewässern heute weit unterhalb der Werte liegen, die zu einer akuten Gesundheitsgefährdung führen, wurden 2012 durch Industriebetriebe immer noch etwa acht Tonnen Quecksilber in Deutschland (davon 93 Prozent in die Luft und 7 Prozent ins Wasser) freigesetzt; dies geht aus dem PRTR-Bericht (Pollutant Release and Transfer Register) für Deutschland hervor. Das in Auftrag gegebene Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass besonders bei den Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken ein hohes Minderungspotenzial besteht. Die entsprechende Technik sei bereits auf dem Markt verfügbar. Nach Aussage des Gutachters belaufen sich die Kosten für den Einsatz effizienter Quecksilber-Minderungstechnik auf weniger als ein Prozent der Stromgestehungskosten. Durch den Nebeneffekt der Abgasreinigung für Staub, Stickstoffoxide und Schwefeldioxid werden Quecksilberemissionen bereits heute deutlich unter die derzeitigen Grenzwerte gesenkt. In den meisten Anlagen wird aber noch nicht der gemäß Gutachten weiter fortgeschrittene Stand der Technik zu Minderung von Quecksilber eingesetzt. Würde diese Technik eingebaut, so die Gutachter, könnten die derzeitigen Quecksilberkonzentrationen im Abgas auf unter ein Mikrogramm pro Kubikmeter gesenkt werden. Würden die Minderungstechniken bei allen großen Kraftwerken eingebaut, ergäbe sich laut Gutachten eine Quecksilberminderung um rund 80 Prozent beziehungsweise rund 1,8 Tonnen im Jahr in NRW. Dies entspräche mehr als der Hälfte der Quecksilberemissionen in Nordrhein-Westfalen oder rund 20 Prozent in Deutschland. [Auszug Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Gutachtens]

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