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Verbundprojekt: Entwicklung von Aromaminzen (Mentha spp.) mit verbesserter sensorischer Qualität und höherer Ertragsstabilität - Teilprojekt A (MenthaSens)

Projekt


Förderkennzeichen: 281D110A21
Laufzeit: 01.04.2023 - 31.03.2026
Fördersumme: 211.677 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Abiotischer Stress, Heil- und Gewürzpflanzen, Pflanzengenetische Ressourcen, Genetische Ressourcen, Gartenbau, Klimaanpassung, Unterglas/geschützter Anbau

Seit langem haben sich frische oder getrocknete Blätter der Gattung Mentha in Form von Tees, Extrakten und ätherischen Ölen in der humanen Anwendung bewährt. Minzen weisen einen stark erfrischenden Geruch sowie antimikrobielle, antioxidative und insekten-abwehrende Eigenschaften auf. Im Zuge der Veredelung zu Tee und anderen Produkten entsteht eine beachtliche Wertschöpfung in den verarbeitenden Unternehmen. Im europäischen und nordamerikanischen Anbau hat sich aufgrund seines hohen Mentholgehaltes der sterile Tripelbastard Mentha×piperita überwiegend durchgesetzt. In Ägypten werden samenvermehrbare Minzen bevorzugt, während in Indien und China eher M. arvensis genutzt wird. Seltene sexuelle Nachkommen des sterilen Tripelbastards M.×piperita unterscheiden sich stark voneinander und von der Ausgangsform, beweisen aber die Möglichkeit, vereinzelt Nachkommen zu erzeugen. Die Vermehrung und Erhaltung der Pfefferminze erfolgt über Kopfstecklinge oder Stolonen der Mutterpflanze. Eine Erhaltungsselektion ist erforderlich. Neben den Schwierigkeiten für die züchterische Weiterentwicklung aufgrund der Sterilität des Tripelbastards ist möglicherweise das enthaltene Genom der Wasserminze (M. aquatica) problematisch für die erwünschte Trockenstresstoleranz in der Klimaanpassung. Ein weiterer Grund zur Neuaufnahme der Züchtung bei Minzen ist, dass mit der langzeitigen einseitigen selektiven Bearbeitung auf hohe Mentholgehalte eine zunehmende Verarmung im Spektrum wichtiger Eigenschaften wie Aroma, a- und biotischer Resistenz festzustellen ist. Dieser negative Domestikationseffekt in der Kulturpflanzenentwicklung hat neben der Intensität der züchterischen Bearbeitung offenbar auch eine Ursache in der geringen genetischen Vielfalt der wenigen spontanen Hybridisierungsereignisse. Gesamtziel des Projektes "MenthaSens" ist die geno-, phäno- und chemotypischen Ressourcen der Gattung Mentha zu erfassen und dieses Wissen für die Züchtung sensorischer und klimaangepasster Typen zu nutzen.

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