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Verbundprojekt: Innovative Verfahren zur Verbesserung der Kälbergesundheit und Lebenseffektivität – Entwicklung eines Managementtools und Erarbeitung des neuen Zuchtmerkmals "Kälbervitalität" für die genomische Selektion bei der Rasse Holstein Friesian - Teilprojekt A (KalbVital)

Projekt


Förderkennzeichen: 281C809A21
Laufzeit: 01.09.2023 - 31.10.2026
Fördersumme: 406.766 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Prävention, Tierschutz, Tierwohl, Tierzucht

Die erfolgreiche Kälberaufzucht bildet eine entscheidende Grundlage für die Remontierung von hochleistenden, langlebigen Milchkühen und beeinflusst wesentlich die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion. Die PraeRi-Studie (2020) dokumentierte die Tiergesundheit auf deutschen Milchviehbetrieben und führte zu aufsehenerregenden Ergebnissen: Die durchschnittliche Mortalitätsrate der weiblichen Kälber lag bis zum Ende des 3. Lebensmonats bei 5,4 % und Prävalenzen für eine Erkrankung schwankten in Abhängigkeit vom Alter des Kalbes und der Krankheit zwischen 5 und 30 %. Zahlreiche neuere Studien zeigen, dass eine schlechte Entwicklung der Kälber in den ersten Lebenswochen drastische Konsequenzen auf die langfristige Performance des Tieres bei der späteren Nutzung als Milchkuh hat. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Fragestellung, ob eine genetische Disposition für die Kälbervitalität in Bezug auf die langfristige Entwicklung als Milchkuh vorliegt. Bislang verbirgt sich hinter dem etablierten Merkmal RZKälberfit in der Zucht der Holstein Friesians lediglich der genetische Einfluss der Überlebensfähigkeit eines Kalbes bis zum 15. Lebensmonat. Zudem gibt es auf vielen Milchviehbetrieben keine ausreichende Dokumentation zur Gesundheit und Vitalität der Kälber, sodass ein einfaches Managementtool zur Klassifizierung der Kälber hinsichtlich ihrer Vitalität für die spätere Entscheidung der Remontierung sehr hilfreich wäre. Das Ziel des Projektes KalbVital ist es, die Kälbervitalität anhand einfacher Parameter für den Landwirt dokumentierbar zu machen und das Kalb diesbezüglich mit einem Ampelsystem zu klassifizieren. Gleichzeitig werden Untersuchungen von genetischen Einflussfaktoren zur Kälbervitalität sowie die Entwicklung einer Datenbasis für eine genomische Zuchtwertschätzung vorgenommen, die in der Zucht für eine verbesserte Tiergesundheit und Robustheit der Milchkühe sowie einer verlängerten Nutzungsdauer und verbesserten Lebenseffektivität Anwendung finden können.

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