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Smart Villages - Lösungen zur Zukunftsfähigkeit des Landlebens
Projekt
Förderkennzeichen: keine Angabe
Laufzeit: 01.09.2012
- 31.08.2014
Fördersumme: 240.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Leben im ländlichen Raum ist zunehmend mit Einschränkungen verbunden: Wo früher die Post, der „Tante-Emma“-Laden und die Bank waren, gibt es nun oftmals nur noch leere Räume. Viele Dorfkneipen schließen ebenfalls, Busse fahren seltener. Für die Bewohner heißt das: Besorgungen, die sie bisher zu Fuß machen konnten, erfordern nun die Fahrt mit dem Auto. Zudem fallen mit den Läden auch Treffpunkte des Ortes weg. Häufig bleibt nur das aktive Vereinsleben, um das Dorf lebendig zu halten. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen der Hochschule Rhein-Waal um Sprecher Prof. Dr.-Ing. Rolf Becker stellen sich im Projekt „Smart Villages - Lösungen zur Zukunftsfähigkeit des Landlebens“ diesen gesellschaftlichen Herausforderungen. Im Rahmen des Förderwettbewerbs FH-Struktur werden sie vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen mit 240.000 Euro gefördert.
Diese Lösungen erarbeiten die Wissenschaftler zunächst am Beispiel des niederrheinischen Dorfes Grieth – um sie später auch auf andere Orte zu übertragen. Denn Grieth ist mit seiner Struktur und seinen Problemen typisch für den nördlichen Niederrhein und besitzt daher Modellcharakter. Während an schönen Sommerwochenenden Touristen aus dem Ruhrgebiet auf der Rheinpromenade die Sonne genießen, sind die engen Gässchen und der Marktplatz ohne Geschäfte an Werktagen oft wenig belebt. Die letzte „Dorfkneipe“ wurde im letzten Jahr geschlossen. Es gibt nur ein Ausflugsrestaurant, das sich vor allem auf Touristen konzentriert sowie ein Hotel. Feste Einkaufsmöglichkeiten gibt es nicht mehr.
Die Forscher stellen nun die Menschen in den Mittelpunkt: Gemeinsam mit den Griether Bürgern und der Stadt erarbeiten sie mögliche Zukunftskonzepte. Um eine Anlaufstelle zu bieten und einen Ausgangspunkt für Aktivitäten zu schaffen, wird für eine begrenzte Zeit ein Projektbüro im Dorf eingerichtet. Ein Bürger-Wiki, Diskussionsforen, Online-Fragebögen, Newsletter, E-Mail-Verteiler und Social Networks sollen den Austausch unterstützen.
Eine der verschiedenen Lösungen könnte ein Dorfladen sein, der gleichzeitig Post, Bank, Mitfahrzentrale, Sozialstation und ein betreutes Internetcafé verbindet. Hier können sich die Bürger treffen, soziale Kontakte pflegen und Informationen austauschen. Die Forscher entwickeln verschiedene alternative Konzepte, die sie in einem weiteren Schritt analysieren und bewerten.
Auch die Verbindungen durch den öffentlichen Nahverkehr wollen die Wissenschaftler verbessern. Bislang fahren die Busse so selten, dass die Linien kaum genutzt werden. Ein „Regiotaxi“ könnte das stundenlange Warten künftig überflüssig machen und die Attraktivität des Nahverkehrs steigern. Weitere Lösungen sind Car-Sharing oder Mitfahrzentralen mit neuen Konzepten. In einer späteren Projektphase wollen die Wissenschaftler auch die Themen Energie, Tourismus und e-Mobilität, Senioren-WG, Studentisches Wohnen und Breitbandversorgung bearbeiten.
Abschnittsübersicht
Fachgebiete
- Agrarsoziologie