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Etablierung autochthoner Raubmilbenarten auf Praxisflächen von Hopfenbaubetrieben über eine alternative Form des Managements, insbesondere durch Anlage einer winterharten Untersaat in den Fahrgassen zur Überwinterung der Nützlinge, um eine nachhaltige Spinnmilbenkontrolle im Bestand zu erreichen (BLE-Hopmites)

Projekt


Förderkennzeichen: 2815NA131, 6075
Laufzeit: 01.05.2018 - 30.04.2021
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Ökologischer Landbau

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Systems zur nachhaltigen Spinnmilbenkontrolle im Hopfenbau durch die dauerhafte Etablierung von Raubmilbenpopulationen im Bestand.
Da in der Hopfenbaupraxis bei der Ernte die oberirdischen Pflanzenteile komplett aus dem Feld entfernt werden, stehen keine Strukturen für eine Überwinterung von Nützlingen zur Verfügung. Über gezielte Anlage passender Untersaaten in den Fahrgassen möchten wir geeignete Überwinterungsquartiere schaffen, um dauerhafte Populationen von Raubmilben über mehrere Vegetationsperioden hinweg im Bestand aufzubauen. Dazu werden auf fünf Praxisflächen von vier Betrieben (zwei konventionelle
und zwei Öko-Betriebe) in Großraumparzellen (je ca. 500 m2) unterschiedliche Untersaaten in vierfacher Wiederholung angelegt. Der Fokus liegt dabei nach momentanem Stand auf Rohrschwingel und einer Grünlandmischung. In den Parzellen wird die Ausbringung verschiedener Arten sowohl heimischer (Typhlodromus pyri) als auch gebietsfremder (Phytoseiulus persimilis, Neoseiulus californicus) über unterschiedliche Methoden Raubmilben (Streuware, Bohnenblätter, Rebholz) geprüft und verglichen.
Als Erfolgskontrolle aller Versuche dienen regelmäßige Bonituren der Spinnmilben und der Raubmilben in allen Parzellen jeder Versuchsfläche im zweiwöchigen Rhythmus von Anfang Mai bis zur Ernte in jedem der drei Projektjahre. Pro Parzelle und Boniturtag werden dabei 30 Hopfenblätter von zehn markierten Pflanzen (je 10 Blätter aus dem unteren, mittleren und oberen Bereich) mit Lupen abgesucht und Spinn- wie Raubmilben in allen Entwicklungsstadien gezählt. Erträge und Qualität des geernteten Hopfens aus den Versuchsgliedern werden über Versuchsernten verglichen. Begleitend dazu erfolgen im Frühjahr und Herbst gezielte Beprobungen der Untersaaten auf das Vorhandensein von Raubmilben, wobei die Nützlinge über ein modifiziertes Berlese-Verfahren aus dem Pflanzenmaterial ausgetrieben werden, um eine Bestimmung vorzunehmen.

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