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Histologie Ohren und Klauen SINS-Ferkel (Histologie SINS-Ferkel)

Projekt

Produktionsverfahren

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Produktionsverfahren


Förderkennzeichen: REFORDAT-478
Laufzeit: 07.08.2020 - 31.12.2020
Fördersumme: 50.000 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung
Stichworte: Tierschutz, Ringelschwanz, Kupierverzicht, Schwanzbeißen

Es sollen die Auswirkungen des Entzündungs- und Nekrosesyndroms auf die Blutgefäße im Bereich der Ohren und der Klauen neugeborener Ferkel mit Hilfe moderner pathologisch-histologischer Untersuchungen überprüft werden. Das Ziel ist hierdurch geeignete Gegenmaßnahmen ableiten zu können, als Basis zur nachhaltigen Umsetzung des Kupierverbots, zur Bekämpfung von Schwanzbeißen und Schwanznekrosen und somit insgesamt zur Verbesserung des Tierwohls beim Schwein. Entzündungen und Nekrosen (SINS) müssen als Anzeiger stark beeinträchtigten Tierwohls angesehen werden, das sich aus Fehlern in Haltung und Fütterung sowie vor dem Hintergrund einer extrem leistungsbezogenen Genetik ergibt. Am Beginn einer effizienten Problembekämpfung muss die Erkenntnis stehen, dass die klinische Entzündungssymptomatik um SINS zwar durch mechanische Umweltfaktoren gefördert werden kann, ihren Ursprung jedoch aus endogenen Belastungen nimmt, an denen es anzusetzen gilt. Im Fokus der Bemühungen zur Verbesserung des Tierwohls steht der Verzicht auf das Kupieren der Schwänze beim Schwein. Das in deutschen Betrieben routinemäßig durchgeführte Verfahren der Amputation von bis zu zwei Dritteln des Schwanzes bei Saugferkeln bis zum 4. Lebenstag stellt einen Verstoß gegen geltendes EU Recht dar. Erfahrungen aus der Praxis zeigen jedoch, dass bei einem akuten, unreflektierten Ausstieg aus dem Schwanzkupieren ohne Änderung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen mit einer Steigerung der Prävalenz für Schwanzbeißen und Schwanznekrosen von aktuell 3 % auf rund 60 % der Schlachtschweine gerechnet werden muss. Selbst in extensiven Haltungsverfahren treten Schwanzbeißen und Schwanznekrosen mit Prävalenzen zwischen 14 und 20 % auf. Daraus ergibt sich die dringende Notwendigkeit nach machbaren Alternativen der Prävention zu suchen, um den geforderten Kupierverzicht zu erreichen, ohne dass dadurch das Schwanzbeißen in einem erheblichen und nicht vertretbaren Rahmen zunimmt. Die klinische Symptomatik zeigt, dass im Verlauf der Erkrankung bei den Ferkeln nicht nur die Schwanzspitze bzw. der gesamte Schwanz, sondern auch Ohrgrund und Ohrspitzen, Ballen, Sohlen sowie Kronsaum der Klauen von entzündlichen Veränderungen betroffen sind. Ergänzend zu den bereits erfolgreich durchgeführten histologischen und immunhistochemischen Untersuchungen an Ringelschwänzen von 30 Ferkeln im Rahmen des SINS sollen nunmehr die Ohren sowie die Klauen betroffener Tiere histologisch untersucht werden. Hierzu muss das Probematerial, das bereits vorliegt, nach speziellen Verfahren aufbereitet und ausgewertet werden. Die Befunde werden fotodokumentiert.

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