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HYDBOS – Ein Beratungstool für die Nutzung und den Schutz hydromorpher Böden unter geänderten Klimabedingungen, Teilprojekt 13)

Projekt


Förderkennzeichen: keine Angabe
Laufzeit: 01.05.2009 - 30.04.2014
Fördersumme: 228.277 Euro
Forschungszweck: Angewandte Forschung

Problem- und Zielstellung Hydromorphe Böden (Gleye, Anmoore, Nassgleye, Moorgleye und Moore) sind durch eine besondere Vulnerabilität gegenüber Landnutzungswandel und Klimaänderung charakterisiert und nehmen in Brandenburg 44 % der Landesfläche ein. Der Klimatrend für Brandenburg sagt eine Intensivierung der Sommertrockenheit sowie eine negative Wasserbilanz voraus. Gleichzeitig sollen extreme Wetterereignisse in ihrer Häufigkeit zunehmen. Der dadurch zu erwartende extreme Wechsel der Bodenfeuchtigkeit beschleunigt die Umsetzungs- und Mineralisierungsprozesse der organischen Substanz im Boden. Dies widerspricht nationalen und internationalen Forderungen nach Erhalt des standorttypischen Humusgehaltes. Die Speicher- und Pufferfunktion grundwasserbeeinflusster Böden für Kohlenstoff, Wasser und Nährstoffe kann nicht mehr ausreichend erfüllt werden. Das hat negative Auswirkungen auf die Produktionsfunktion und erhöht das Emissionsaufkommen treibhausrelevanter Gase. Das Teilprojekt HYDBOS im Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg Berlin (INKA BB) wird als Endprodukt ein Beratungstool für Landwirte, landwirtschaftliche Beratungsstellen und andere Multiplikatoren und Interessengruppen bereitstellen. Dabei soll das Beratungstool bereits vorhandene Forschungsergebnisse mit neu gewonnenen betriebsspezifischen verbinden. Die internetbasierte Version des Tools soll auf den Seiten des Deutschen Grünlandverbandes e.V. abrufbar sein. Der Deutsche Grünlandverband e.V. dient während des gesamten Forschungszeitraums als Portal für das zu entwickelnde Tool und wird über die gesamte Projektlaufzeit über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren. Desweiteren sollen im späteren Verlauf des Projektes Weiterbildungsmodule erarbeitet werden, die ebenfalls über den Deutsche Grünlandverband e.V. als Träger angeboten werden sollen. Insgesamt arbeitet der Deutsche Grünlandverband e.V. als Informationsträger im Teilprojekt HYDBOS und ermöglicht so den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Material und Methoden (1) Auswahl geeigneter Flächen beziehungsweise Praxispartner im Land Brandenburg. (2) Auswahl geeigneter Parameter/ Indikatoren zur Bewertung der Produktionsfunktion (Ertrag) und Speicherfunktion (Kohlenstoff und Wasser) dieser Standorte. (3) Ökologische, pflanzenbaulich-produktionsorientierte und ökonomische Kennwerte auf dem Grünland werden mit gemessenen Grundwasserständen und Bodenparametern verknüpft. (4) Mit Hilfe aktueller Klimaszenarien und unter Einbeziehung der gewonnenen Ergebnisse werden entsprechende Anpassungsstrategien für diese besonderen Standorte definiert. (5) Es wird eine Nutzeranalyse für das Beratungstool HYDBOS durchgeführt und darauf aufbauend die Grundstruktur entwickelt. (6) Das Beratungstool wird fortlaufend mit Teilergebnissen gefüllt. (7) Der Ausbau und die Pflege des Netzwerks – bestehend aus Partnern aus der landwirtschaftlichen Praxis, Multiplikatoren, Behörden und Wissenschaft – verbessern den Wissenstransfer in diesem Konfliktfeld. Erwartete Ergebnisse Es wird erwartet, dass unter geänderten Klimabedingungen und ökologischen Aspekten eine Nutzungsanpassung auf landwirtschaftlich genutzten hydromorphen Standorten stattfinden muss. Die entwickelten Anpassungsstrategien bieten Möglichkeiten für eine verbesserte Wasserretention und werden in HYDBOS für alle Akteure bereitgestellt. Der Wissenstransfer auf diesem Gebiet wird verbessert. Darin liegt die Chance innovative wissenschaftliche Erkenntnisse für die weitere förderpolitische Vorgehensweise auf nationaler und internationaler Ebene zu nutzen.

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